Grafschafter Schulgeschichte

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NOH-53

Entwicklung des Schulwesens in Nordhorn

Hauptschule Elisabethschule

1979 Abtrennung von Volksschule Elisabethschule; 2010 Schulzweig der H/R Nordhorn-Süd

1979 - Die bisherige Elisabethschule (siehe: B18) wird in eine Grundschule als Katholische Bekenntnisschule und eine Hauptschule als Gemeinschaftsschule getrennt, die auch die Hauptschüler aus der Blanke-Schule aufnimmt. Beide Schulen verbleiben in dem Gebäude. Die Lehrkräfte dürfen entscheiden, an welche Schule sie versetzt werden wollen. Der bisherige Schulleiter der Elisabethschule, Rektor Josef Fritsch, übernimmt die Schulleitung beider Schulen.

1980 - Nachdem der Konrektor Klemens Tietmeyer nach der Beurlaubung von Herrn Fritsch die Schulen zunächst kommissarisch geleitet hat, wird er im November 1980 zum Rektor der Hauptschule ernannt (GN, 27.11.1980). Schulleiter der Grundschule wird 1981 Gottfried Ollendiek.

1988 - Im Rahmen einer Projektgruppe unter Leitung des Lehrers Friedrich Dubbert werden Buswartehäuschen in Nordhorn mit Wandmalereien verschönt.

1992 - An der Elisabeth-Hauptschule wird die 10. Klasse eingeführt. Vorher konnten die interessierten Kinder die 10. Klassen an der Frensdorfer Schule besuchen. Die Schulen feiern ihr 40-jähriges Jubiläum. Am 12.6.1992 spricht im Rahmen eines Festaktes Dr. Sührig, Hildesheim, über das Thema: "Veränderte Kindheit bedingt veränderte Pädagogik" (GN, 11. und 13. Juni 1992).
Hierzu schreiben die Grafschafter Nachrichten: "Die Veränderungen in der Gesellschaft machten auch vor dem schulischen Alltag nicht halt. Die Schule von 1952 war anders als es die Schule des Jahres 1992 ist: Neue Unterrichtsverfahren tragen einem neuen Verständnis in der Pädagogik Rechnung. Partnerschaft kennzeichnet das Lehrer-Schüler-Verhältnis. Die strenge Schulzucht von einst ist dem Anspruch eines schülergerechten und -orientierten Schullebens gewichen. Freie Arbeit, Arbeitsgemeinschaften, Projekttage, Gruppenarbeit, Partnerarbeit, flexible Unterrichtsgestaltung, Praktikum, Wahlpflichtkurse etwa sind Begriffe, die das verdeutlichen." (11.6.1992).

1994 - Im Schuljahr 1993/94 hat die Hauptschule 172 Schüler in 9 Klassen. Nach dem plötzlichen Tod des Schulleiters der Elisabeth-Hauptschule, Clemens Tietmeyer, ist der bisherige Konrektor Wolfgang Pischke ab 1.2.1994 kommissarischer Schulleiter der Schule und wird im Mai 1994 zum Rektor ernannt (GN, 10.5.1994). Er war vorher an der Grund- und Hauptschule Gildehaus tätig.

1997 - Nach langen Vorbereitungen starten 15 deutsche und 10 portugiesische Schüler mit ihren Begleitpersonen zu einer Fahrt nach Portugal. Da die Elisabethschule der zentrale Ort des Portugiesisch-Unterrichts in der Grafschaft ist, ist es u.a. Ziel dieser Reise, nähere Kontakte zu Schulen in den Orten zu knüpfen, aus denen die Eltern der portugiesischen Schüler stammen. Die deutschen Schüler sollen Einblicke in die portugiesische Lebenswelt und auch in den Schulalltag an portuguisischen Schulen bekommen. Außerdem stehen landeskundliche Exkursionen und der Besuch der Hauptstadt Lissabon auf dem Reiseplan. Die Reise findet vom 15. bis 22. Juni 1997 statt.

2001 - Im November 2001 wird im Gebäude der Hauptschule ein Büro für eine Sozialpädagogin eingerichtet. Damit wird die Arbeit in der Hauptschule im Verbund mit weiteren Schulen in der Blanke um ein "Präventions- und Integrationsprojekt" (PRINT) mit Nachmittagsangeboten erweitert. Entsprechend der Entschließung des Landtages vom 22.1.1998 ist vom Nds. Kultusministerium ein Programm entwickelt worden, mit dem an einzelnen Standorten in den Landkreisen und (kreisfreien) Städten Präventions- und Integrationsprojekte eingerichtet werden sollen. Das Ziel dieser Projekte ist es, in sozialen Brennpunkten eine gezielte Verbesserung der Entwicklungsmöglichkeiten junger Menschen zu erreichen. Durch Angebote und besondere Unterstützungsmaßnahmen soll Jugendlichen bei abweichendem Verhalten, Schulversagen und Absentismus geholfen werden; sie sollen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und Integrations-, Ausbildungs- und Beschäftigungsfähigkeit gefördert werden.

Die Präventions- und Integrationsprojekte haben zwei Schwerpunkte: Die Zusammenführung und effektivere Nutzung vorhandener Einrichtungen auf örtlicher Ebene und die Entwicklung von Nachmittagsangeboten in Form von Arbeitsgemeinschaften, Freizeitangeboten, Projekten, Fördermaßnahmen, Hausaufgabenhilfen und das Angebot eines Mittagsessens an mindestens drei Nachmittagen auf der Basis der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe sowie weiterer gesellschaftlicher Einrichtungen. An der Elisabethschule nimmt Frau Petra Winkler ihre Arbeit auf. Sie hat für ihre jetzige Tätigkeit vielfältig nutzbare Erfahrungen in ihren bisherigen Arbeitsbereichen gesammelt, u.a. in einer Erziehungsberatungsstelle, in einer Ganztagsrealschule, in der Familienhilfe und als Hausleitung einer Mutter-Kind-Kurklinik.Sie bietet folgendes an:
  • Sprechzeiten für die Beratung bei Problemen mit Mitschülern, Eltern usw.
  • Beratung und Vermittlung von Hilfen zur Berufsfindung
  • Nachmittagsangebote in Form von Freizeitgestaltungen u.a.
  • Einrichtung eines Mittagstisches
  • Beratungsangebot an Sprechtagen für die Eltern.
Die Nachmittagsangebote starten mit einem Computerkursus, einem Mädchentreff und einem Zeichenkursus. Dieses Angebot soll stetig weiter ausgebaut werden. Durch die Nachmittagsangebote, Ferienprojekte aber auch Projekttage soll versucht werden, die Schüler und die Eltern vermehrt in den Stadtteil einzubinden. Die Schulen sollen sich öffnen, ein eigenes Profil entwickeln und stärker am Gemeinwesen teilhaben.

2002 - Die Elisabeth-Hauptschule hat im Schuljahr 2002/03 228 Schüler in 12 Klassen. 200 Schüler haben die deutsche Staatsangehörigkeit. An der Schule sind 15 Lehrkräfte, eine Lehrkraft für den Portugiesisch- Unterricht und eine Sozialpädagogin tätig. In der Zukunft ist für die zukünftige Schulentwicklung zu erwarten, dass die Hauptschule zwei- bis dreizügig sein wird.

In der Hauptschule besteht seit Jahren Raummangel, so dass ein bis zwei Klassen in die benachbarte Orientierungsstufe bzw. Realschule ausgelagert werden müssen.

Im Jahre 2002 feiern die Grundschule und die Hauptschule ihr 50-jähriges Bestehen und erstellen hierzu eine Jubiläumsschrift.

2003 - Zum ersten Mal in Nordhorn gibt es in der Elisabeth-Hauptschule einen Erlebnistag speziell für Mädchen. Dabei geht es unter anderem darum, Mut zu beweisen und das eigene Selbstbewusstsein zu stärken. Den Mädchen wird eine große Palette an Bewegungsmöglichkeiten geboten. Sie konnten ihren besonderen Vorlieben wie Tanzen, Fitnessgymnastik oder Turnen nachgehen, aber auch Erfahrungen wie Klettern und Inline-Skating machen (GN, 21.5.2003).

2004 - Im Rahmen eines dreitägigen Schulprojektes während der Sommerferien bemalen 14 Schüler die ehemals grauen Außenwände des Schulkiosks mit bunten Mangabildern. Die Jugendlichen werden bei diesem Projekt von der Stadt Nordhorn finanziell unterstützt (GN, 6.8.2004).

Beim ersten Jugendforum in der Blanke, an dem 32 Kinder und Jugendliche, aber auch Vertreter des Stadtrates teilnehmen, wird die Elisabethschule als größtes Ärgernis im Ortsteil Blanke bezeichnet. Das Wäldchen hinter dem Hauswirtschaftsraum sollte aus Sicht der Jugendlichen zumindest teilweise zum Schulhof gehören. Neben Sitzgelegenheiten und einer Überdachung sollte hier ein Gemüsebeet angelegt werden. Auch der Zustand der Sporthalle stößt bei den Schülern auf Kritik. Am dringendsten sind jedoch Veränderungen im Schulgebäude. Die Jugendlichen berichten von abgenutztem Mobiliar, einem renovierungsbedürftigen Schulhof und Klassenzimmern, die einen neuen und freundlicheren Anstrich vertragen können. Die Jugendlichen liefern auch Vorschläge zur Finanzierung (Flohmarkt, Grillfest) (GN, 5.10.2004).

Das Konrektoramt war nach dem Weggang von Matthias Birgfeld drei Jahre nicht besetzt und wird während dieser Zeit durch Frau Erika Klanke kommissarisch ausgeübt. Als neue Stellvertreterin von Rektor Pischke wird im Oktober die Lehrerin Cäcilia Zeidler, die vorher seit 1982 in Wietmarschen-Lohne tätig war, in ihr neues Amt eingeführt. Dort war sie elf Jahre lang Beratungslehrerin. Bis zur Übernahme der Stufenleitung der OS war sie von 1998 bis 2000 regionale Suchtberaterin für die Schulen in der Grafschaft Bentheim (GN, 11.10.2004).

2005 - Ausgehend von den Beanstandungen im Jugendforum der Blanke im Oktober 2004 bauen die Zehntklässler in einem mehrmonatigen Projekt auf einem Teilstück des Schulhofes einen "Garten der Sinne". Die mit Unkraut dicht bewachsene Fläche wird freigelegt, und es entsteht ein Rundweg mit verschiedenen Untergründen und mehreren Sitzgelegenheiten aus Baumstämmen. Ein Zaun grenzt den Garten zur Straße hin ab (GN, 9.6.2005).

2009 - 83 Schüler von drei Nordhorner Schulen, der Frensdorfer Schule, der Elisabethschule und der Anne-Frank-Schule, nehmen an einer vertieften Berufsorientierung für zwei Wochen in den Werkstätten des BTZ (Berufsbildungs- und Technologiezentrum des Handwerks) teil.
Während einer theoretischen Eignungsfeststellung an den ersten beiden Tagen werden vorhandene soziale Fähigkeiten und Kompetenzen von qualifizierten Sozialpädagogen getestet und beurteilt. Danach geht es in drei ausgewählte Werkstätten, die jeweils an zwei bzw. zweieinhalb Tagen durchlaufen werden. So müssen die Schüler in der BTZ-Metallwerkstatt mit Metall, Feile und Hammer, in der Bauhalle mit Steinen und Mörtel und bei den Malern und Lackierern mit Pinsel und Farbe arbeiten. Weiterhin können sie sich als Friseure, Elektroniker, Tischler ausprobieren oder als Anlagenmechaniker mit dem Bereich Sanitär - Heizung - Klima auseinander setzen.
BTZ- Geschätsführer Tilman Stürmer zeigt sich überzeugt, dass das Handwerk auf diese Weise guten Nachwuchs bekommen kann. Durch die vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und der Stadt Nordhorn geförderten Maßnahme würden "bei den Schülern die realistischen Vorstellungen von der Arbeitswelt sowie von den eigenen Fähigkeiten und Interessen gefördert", erläutert Projektmanager Rainer Spiekmann. Ein weiteres Ziel liege darin, die Motivation für einen guten Schulabschluss zu steigern und damit die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz zu erhöhen. (GN,24.11.2009).

2010 - Zum 31.1.2010 endet die Geschichte der selbstständigen Elisabeth-Hauptschule. Sie wird ab 1.2.2010 zusammen mit der bisherigen Gerhart-Hauptmann-Realschule als Haupt- und Realschule weitergeführt.

Quellen:
  • Auszüge aus der Schulchronik, 1962
  • Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Elisabethschule Nordhorn, Nordhorn 1977
  • Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Elisabethschule, Nordhorn 2002
  • Zeitungsartikel aus der örtlichen Presse, im Text angegeben
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